von Sebastian Meissner
ARD Radio Feature - 24.04.2019 - 53 Min.
mit: Madeline Fedorova, Kristina Wilms, John Torous, Stefan Lüttke, Anne Moschner, Dennis Cole, Urs-Vito Albrecht, Mark Goering, Roger Vilardaga, Nir Eyal, Cathy O’Neil, Antigone Davies, David Ebert, Iris Hauth, Mason Marks, Robin und Steffen.
SprecherInnen: Ole Lagerpusch, Anjorka Strechel, Michael Kamp, Sigrid Burkholder und Nagmeh Alaei.
Die Zahl der Menschen mit Depressionen steigt weltweit rasant. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 322 Millionen Menschen betroffen. Allein in Deutschland wären Tausende von zusätzlichen Psychotherapeuten nötig, um diese Versorgungslücke zu schließen. Arbeitsausfälle durch Burnout und Depressionen haben sich hierzulande in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht. Kann ausgerechnet das Smartphone, unser digitaler Alltagsbegleiter, Abhilfe schaffen und den Psychotherapeuten ersetzen?
Zu dieser Frage hat Autor Sebastian Meissner recherchiert, denn längst sind digitale Gesundheitsvorsorge und App-basierte Therapien Gegenstand von Forschung und Entwicklung. Kleine Start-ups, Tech-Giganten wie Google und Amazon und auch deutsche Krankenkassen haben großes Interesse an elektronischer Therapie auf Basis von Daten und Algorithmen.
E-Mental-Health ist das neue Schlagwort, eine Unter-Kategorie des E-Health, also Gesundheitsvorsorgemaßnahmen, bei denen Computertechnologien und das Internet zum Einsatz kommen. Weltweit gibt es weit mehr als 10.000 Apps zur Behandlung von psychischen Krankheiten, die man einfach im App-Store herunterladen kann. Ihre Wirksamkeit ist umstritten und noch wenig erforscht. Sebastian Meissner hat für das Feature mit App-Entwicklern, Ärzten, Wissenschaftlern und Krankenkassenvertretern gesprochen. Investoren wittern einen potenziellen Milliardenmarkt.
Das Feature stellt die Frage, ob auf Algorithmen basierte Diagnose- und Behandlungstools die richtige Antwort auf die Bedürfnisse von psychisch angeschlagenen Menschen sind.